Monatsspruch April 2021
Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. (Kolosser 1,15)
Welche Vorstellung oder welches Bild haben Sie von Gott? Nein, der moderne Mensch macht sich seine Gottesbilder nicht mehr aus Stein oder Holz wie der antike Heide. Aber Gottesbilder, Vorstellungen wie Gott sein müsste, haben auch wir. Sie können diese Gottesbilder leicht erkennen an Sätzen wie “Wenn es einen Gott gibt, dann müsste er doch jetzt ...” “Warum hat Gott nicht ...” ”Wenn Gott wirklich ein Gott der Liebe ist, dann dürfte er doch nicht ...” Hinter all diesen Sätzen steht ein bestimmtes Gottesbild.
Diese Frage beschäftigt die Menschheit von Anfang an: Gibt es Gott und wenn ja, wie sieht er aus, wo kann man ihn erkennen oder gar seine Herrlichkeit sehen? Schon Mose bat Gott darum – bekam aber die ernüchternde Antwort:
Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. (2. Mose 33,20)
Gott ist für uns unsichtbar, schade, aber das ist ein Faktum!
Er ist einen ganz anderen Weg gegangen, um uns eine Vorstellung von sich zu geben! Den Weg einer Person!
Gott hat eine Möglichkeit geschenkt, um zu erkennen, zu sehen und zu betasten! Davon berichtet Johannes sowohl in seinen Briefen als auch im Evangelium:
Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt. (Joh. 1,18)
Jesus, der eingeborene, ja erstgeborene Sohn vor aller Schöpfung, kam um uns mit Gott zu versöhnen und zeigte uns wer - und vor allem wie -Gott ist!
Er selbst stellt mir aller Deutlichkeit fest
Ich und der Vater sind eins (Joh10,30) und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat (Joh. 12,45), der sieht den Vater! (Joh 14,9)
Jesus gibt sozusagen kongenial das Wesen und das Denken Gottes wider. In seinem Reden erkenne ich, wie Gott denkt, wie er handelt, was er will. Ich kann nur in der Verbindung mit Jesus ein richtiges Bild von Gott haben.
Paulus geht noch einen Schritt weiter. Er sagt: Jesus hat das nicht bei seinem himmlischen Vater gelernt und abgeschaut, um es uns mitzuteilen. Er ist vielmehr von Anfang an dabei gewesen, der Erstgeboren vor aller Schöpfung. Denn - so schreibt er - “in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare”. Jesus ist deswegen das Ebenbild Gottes, weil er von Anfang an bei Gott war. Er ist sozusagen identisch mit Gott.
Daher dürfen wir uns diesem Jesus ganz anvertrauen. Denn in Jesus Christus haben wir nicht mehr ein ausgedachtes, sondern ein ursprüngliches Bild von Gott.
Es ist für uns von unermesslicher Bedeutung, wenn er uns verspricht:
Denn das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. (Joh. 6,40)
Noch einmal zusammengefasst
Wenn wir also Gott schauen möchten, ja wissen wollen wie er ist, tun wir gut daran, seinem Sohn zu vertrauen und vor allem zu betrachten, was Jesus verkündigt und wie er gelebt hat! Es geht um
ein Schauen des Herzens – das im Glauben seinen Ursprung hat!
ein Schauen des Herzens – das unsere Seele gesund macht
ein Schauen des Herzens - das den unsichtbaren Gott sichtbar macht!
Und zwar nicht nur für uns persönlich, sondern auch als missionarischer Auftrag:
Christus wird dann in uns Gestalt gewinnen, wir dürfen ihm ähnlicher werden und sein Wesen soll in uns sichtbar werden!
Daher die persönliche Bitte: „Herr, verändere mich in dein Bild, damit es anderen leichter fällt, dich zu erkennen und an dich zu glauben!
Sozusagen eine von Jesus gewollte Folgerung
„Wer mich sieht, der sieht den Vater und - wer Euch sieht, der soll mich sehen!“
Paulus beschreibt diese Veränderungsmöglichkeit so:
Wir alle aber spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider, und wir werden verwandelt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist. (2. Kor. 3,18)
Ich schließe mit einem kurzen Liedtext, der diese große, ewige Sehnsucht des Menschen - Gott zu schauen - auf den Punkt bringt
Ich habe diesen Chorus in Anlehnung an Psalm 17,15 geschrieben:
Ich will dich schauen
Ich will dich schauen, Herr, in Gerechtigkeit.
Öffne du mir Augen, Herz und Mund.
An deinem Bild wird meine Seele gesund.
Mach‘ du mich ganz zum Hören bereit.
LINK zum Notenblatt: https://docs.google.com/file/d/1YsCKUW1hV0S3GX6CycJ85nY3R6wavbz9/view
Helmut Pichlmann, im (Corona)März 2021