Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden! (Ps 147,3)

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden! (Ps 147,3)

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden! (Ps 147,3)

# Zum Nachdenken

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden! (Ps 147,3)

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden!

(Psalm 147 Vers 3)

Wenn wir krank sind, gehen wir zum Arzt. Wenn wir Zahnschmerzen haben, gehen wir zum Zahnarzt. Wenn eine Operation nötig ist, gehen wir ins Krankenhaus. Wir erwarten, dass uns von Menschen geholfen wird, die Ihr Handwerk verstehen. Ich kenne Menschen, die Probleme mit dem Herzen haben und da ist man froh, wenn man einen guten Kardiologen hat, der einem hilft.  Wenn unser Herz nicht mehr so funktioniert wie es soll,  kann das schon sehr beängstigend sein. Das Herz ist einfach etwas ganz Elementares, man hat nur eines.

 Wenn wir von unserem Herzen sprechen, ist nicht immer nur unser „Motor“ gemeint, als unser Herz bezeichnen wir auch unsere Seele mit unserem ganzen Sein. Wir alle haben schon die Erfahrung gemacht, dass auch unsere Seele manchmal krank ist und Hilfe braucht. Was können wir tun? Ich glaube, wir sollten zudem gehen, der sich bestens mit unserem Herzen, unserer Persönlichkeit auskennt. Gott, unser Schöpfer der uns gemacht hat und der weiß, was in uns vorgeht. So schreibt der Psalmist:

„Er, Gott, heilt unsere zerbrochenen Herzen, und verbindet unsere Wunden.“ Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Menschen gibt, der keine Wunden und Narben in seinem Herzen trägt. Gott  macht unsere zerbrochenen Herzen und Wunden zu seiner Herzensangelegenheit, er möchte sie heil machen, wenn wir sie ihm bringen, wenn wir unser Herz vor ihm ausschütten.

 Es sind vielleicht kleine oder auch große Scherben, die wir in unseren Herzen tragen. Scherben von Unsicherheit und Angst.  Angst vor der Zukunft, vor Einsamkeit oder Krankheit. Scherben, die der Tod eines Menschen in unserem Leben hinterlassen hat.

„Die Zeit heilt alle Wunden!“ So hört man manche sagen, nur das ich das  persönlich noch nicht erlebt habe. Wunden hinterlassen Narben, und die bleiben. Manchmal können diese auch wieder aufreißen, zu bluten beginnen und schmerzen. Wie tröstlich ist es da zu wissen, dass Gott uns unsere Wunden immer wieder  verbinden möchte, weil er mit uns mitleidet.

Wir müssen mit nichts alleine zurechtkommen, er hat immer ein offenes Ohr für uns. Wir können und brauchen nicht mehr zu tun, als ihm die Scherben unseres Lebens hinzuhalten, und wir können nicht mehr tun, als ihm zu sagen, was zerbrochen ist in unserem Leben, damit er die Scherben unseres Lebens nimmt und heilt.

Kintsugi ist eine japanische Kunst, bei der zerbrochene Keramik mit Gold repariert wird. Aus einem Scherbenhaufen wird ein wunderschönes Objekt gestaltet. Man sieht die Bruchstellen, aber durch die Behandlung des Künstlers ist was Schönes daraus geworden.  Auch wenn uns das Leben kleine und große Wunden zugefügt hat, und in unserem Leben einiges zu Bruch gegangen ist, Gott kann es wieder heil machen, wenn wir ihm die Bruchstücke unseres Lebens bringen. Er möchte unsere Wunden durch seine Nähe und Geborgenheit und durch sein tröstendes und helfendes WORT verbinden. Sein Wort ist unseres Fußes Leuchte, und ein Licht auf allen unseren Wegen, denn wenn dann die Tage voller Arbeit und Mühe sind, wenn Termine und Pflichten uns hetzen, wenn wir uns vor lauter Druck und Stress selbst nicht mehr kennen, dann brauchen wir ein Wort der Stärkung und Beruhigung. 

Wenn die Tage voller Einsamkeit und Trauer sind, wenn die Stunden sich endlos und sinnlos hinziehen, wenn man viel zu viel Zeit für seine Schmerzen hat, wenn man in sich hineinhorcht und mit den Stimmen der Angst und Sorge allein bleibt, dann brauchen wir ein Wort der Tröstung und Begleitung. 

Wenn sich Hoffnungen erfüllen, Freude unseren Tag erhellt, die Nächte erholsam waren, die Schmerzen sich in Grenzen halten, dann brauchen wir ein Wort des Lobens und Dankens zur Erinnerung an Gottes Barmherzigkeit und Güte.   

Wenn die Nächte voller Kummer und Tränen sind, wenn die Seele vor Verzweiflung müde ist und das Herz vor Schreck aussetzt, dann brauchen wir ein Wort der heilsamen Liebe Gottes.

Und wenn die Tage und Nächte dann vorüber sind, merken wir, dass Gott uns liebevoll festgehalten hat.   

Sein Herz schlägt für uns. Alles was wir brauchen, ist sich ihm anzuvertrauen, unser Leben in seine liebende Vaterhand zu legen, denn „Er heilt die Menschen, die innerlich zerbrochen sind, und verbindet ihre Wunden.“  

 

Julia Pichlmann

 

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed