Rede und Antwort stehen

1.Petrus 3,15

Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist! (Luther)

Ehrt vielmehr Christus, den Herrn, indem ihr ihm von ganzem Herzen vertraut. Und seid jederzeit bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der euch auffordert, Auskunft über die Hoffnung zu geben, die euch erfüllt. 16 Aber tut es freundlich und mit dem gebotenen Respekt, immer darauf bedacht, ein gutes Gewissen zu haben. Denn wenn ihr ein vorbildliches Leben führt, dann… (NGÜ)

Noch mal anders: Lasst Christus, den Herrn, die Mitte eures Lebens sein! Und wenn man euch nach eurer Hoffnung fragt, seid immer zur Rechenschaft bereit.

Petrus fordert uns also auf, dass wir uns Gedanken machen sollen, worin die Hoffnung für uns Christen besteht. Wir sollen bereit sein, anderen zu erzählen, was Gott  allen Menschen verspricht, die an Ihn glauben. Wir sollen bereit sein, aus unserem Leben erzählen zu können, was sich geändert hat, seit wir mit Jesus Christus unterwegs sind und

was uns die Beziehung zu ihm bedeutet:

Versöhnung mit Gott, dem himmlischen Vater, Vergebung der Schuld, Lebenssinn, Hoffnung über dieses Leben hinaus und die Gewissheit, bedingungslos geliebt zu sein.

Am besten ist es, wenn wir uns darüber wirklich mal gründlich Gedanken machen, und versuchen, diese Gedanken so festzuhalten, dass wir sie auch in wenigen Minuten einer zufälligen Begegnung, in der Bahn oder an der Kasse beim Einkaufen weitergeben können. Das alles soll mit Sanftmut und Ehrerbietung geschehen. Nicht aufdringlich, nicht überheblich, auch nicht defensiv, dafür aber immer  freundlich, ruhig und gewinnend. 

Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass Reden und Leben übereinstimmen, also wortwörtlich „vor-bildlich“  und authentisch sind!

Nur wenn der „gute Wandel“ (Luther) in Christus sichtbar wird, ja wenn „Christus in uns Gestalt gewinnt“ (Paulus), könnte es dazu kommen, dass wir nach dem Grund unserer Zuversicht und Lebensfreude gefragt werden! „The best part of me is the Jesus you see“ singt eine amerikanische Liedermacherin und trifft dabei den Nagel auf den Kopf!!!

Daher nochmals zurück zu unsere Petrusstelle: Lasst Christus, den Herrn, die Mitte eures Lebens sein!

Und seid bereit, Rede und Antwort zu stehen, und zwar allezeit, jederzeit, stets und immer! Na ja…?

Daraus ergeben sich konsequenter Weise noch 2 Fragen:

• Interessiert sich in unserer postmodernen Gesellschaft überhaupt noch jemand für den Grund unserer Hoffnung? Geben wir mit unserem Lebenszeugnis nicht doch nur Antworten auf Fragen, die keiner mehr stellt?
• Gibt es nicht auch Zeiten, Umstände und Gelegenheiten in denen es für uns total unpassend und ungelegen kommt, sich solchen Fragen zu stellen, falls sie doch gelegentlich gestellt werden?

Paulus rät seinem Schüler Timotheus folgendes:

„Verkünde die Botschaft Gottes! Tritt für sie ein, ob sie erwünscht ist oder nicht, zur Zeit oder zur Unzeit!“

Wir können nur hoffen und beten, dass wir in solch einer Situation entsprechend weise und mutig reagieren!

Daher schließe ich mit einem passenden und bekannten GEBET:

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die sich ändern lassen, und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

(Prof. Dr. Dr. Wilhelm Oetinger)

Helmut Pichlmann